Überschriften: !!Ein Treffen mit Bruder Dewur.

Die Bruderschaft des Lichtes: Teil 1

Ein Treffen mit Bruder Dewur. ^

Andreas Barth, Sa.25.06.2005

ruder Dewur fröstelte und band sich den Morgenumhang fester um die Schulter. Der kleine Kristall auf seiner Brust schimmerte heller als sonst und wurde nun durch den Umhang verborgen als Dewur in die morgentliche Frische schreitet, den Schankraum der kleinen Taverne hinter sich läßt und schneller werdenden Schrittes den Platz überquert. Er beginnt schließlich zu laufen als er den häßlichen Heulton hört der, vermischt mit Scharren und Knirschlauten, nun lauter werdend hinter der Scheune des Kramladens hervorquillt. Schweiß steht im auf der Stirn als er hinter der Scheune auf eine Gruppe Dorfbewohner stößt, die in angemssener Entfernung den Urgad-Wolf umringen.

er riesige Wolf hat etwas im Maul, was Dewur nur als Lappen erkennen kann, die Leute mit Fackeln bewaffnet wagen nicht näher an ihn heranzutreten, nur drei besser gewappnete Leute stehen direkt vor dem Wolf und halten ihn in Schach. Sie wagen offenbar noch nicht, ihn anzugreifen, solange er seine Beute im Maul hält. Plötzlich macht der größte Krieger einen Ausfall und stößt mit lautem Kampfschrei sein Schwert in Richtung der Wolfsschulter. Darauf hat das Untier jedoch nur gewartet. Wirbelt seinen Kopf herum, vermeidet so den Streich des Kriegers, läßt seine Beute fallen und schnellt nach vorne um seinerseits den Krieger zu packen. Dieser ist jedoch vorbereitet, nimmt Deckung hinter seinem kleinem Schild und stemmt sich mit aller Macht gegen die Wucht des Aufpralls mit dem Untier. Er wird nicht umgeworfen und kann seinen Schild weiter gegen den Kopf des Wolfes drücken. Das Tier ist nun derart abgelenkt, dass es den Angriff der beiden anderen nicht schnell genug bemerkt. Die zwei mit Speeren ausgerüsteten Krieger sehen aus wie Jäger aus dem Dorf. Mit großer Wucht gehen sie auf den Wolf los. Dieser bemerkt im letzten Augenblick was vor sich geht und wirbelt wieder herum, so dass ihn ein Speer verfehlt, der zweite aber in der Brust trifft. Das Fauchen des Tieres wird zum markerschütternden Heulen, es windet sich weiter mit so großer Kraft, dass der steckende Speer abbricht. Ungeachtet der Wunde springt der Wolf den nun waffenlosen Jäger an und reißt ihn zu Boden. Nur einen Augenblick später kommt der zweite Jäger mit seinem Speer zur Hilfe und der Schmerz einer neuen Wunde läßt das Tier abermals herumwirbeln. Bevor es jedoch den Jäger anspringen kann wird es mit großer Wucht zur Seite geworfen. Der Krieger hat sich geschützt durch seinen Schild auf das Untier gestürzt und rammt nun sein Schwert direkt zwischen seine Rippen.

ewur's Augenmerk wendet sich einen Augenblick vom Kampfgeschehen ab und hin zu dem Bündel, das der Wolf fallengelassen hat. Seine größte Befürchtung bewahrheitet sich, als er die kleine silberfarbene Kette sieht. Es ist Jurlo, der vor einer Stunde loszog um im Morgentau frische Kräuter zu sammeln. Dieser leichtsinnige Junge ist sich der Gefahren dieser unbekannten Gegend nicht bewußt gewesen und hat den Wolf angelockt. Dewur stürzt nach vorne zu dem Bündel und untersucht ihn. Es ist kein Leben mehr in dem Jungen, den Dewur vor einem Jahr mit auf seine Reise durch die Lande genommen hat.

er Wolf wird inzwischen von den zwei Kriegern nacheinander angegriffen und blutet aus vielen Wunden. Der abgebrochene Speer steckt noch immer in seiner Wunde. Sein Brüllen ist mehr einem Röcheln gewichen aber seine Angriffe sind unvermindert heftig. Der Krieger blutet aus mehreren Kratzwunden, der Jäger scheint unverletzt. Doch kommen sie nicht recht voran, zu schnell sind die Krallen den Wolfes. Dewur nimmt sich seine Fackel und greift sich unbesehen an seine Brust. Die Worte entfallen nur leise seinem Mund: " fiat ego quasar ". Er nimmt Anlauf und rennt auf den Wolf und die Rücken der Kämpfer zu. "Mißgeburt der Steppe, möge die Sonne dein Leben verdorren!" Während er läuft schwillt seine Fackel an, ihr Licht wird plötzlich huntertmal stärker und funkelt wie eine Sonne im Sommer. Das Tier ist verwirrt über die plötzliche Helligkeit und sieht den Angriff der Krieger nicht richtig. Die zwei Treffer brechen nun endgültig seine Kampfmoral, der Wolf wendet sich schnellstmöglich von blendenden Licht ab und rennt davon. Die beiden Kämpfer sind nicht schnell genug um den Wolf zu verfolgen und sehen arg geblendet zu Dewur herüber, der sie inzwischen erreicht hat. Die Fackel sieht nun wieder normal aus.

"Danke für die Ablenkung.", meint der Krieger, "Dieses Biest war beinahe zu stark für uns." "Keine Ursache", meint Dewur, "es ist mein Schützling, den Ihr versucht habt zu retten. Ich fürchte aber, meine Heilkunst kommt zu spät für den armen Jungen." Der Jäger kniet sich nieder und untersucht das Blut des Wolfes am Boden. "Wenn er weiter so blutet, haben wir immer noch die Chance ihn zu erlegen. Es wäre töricht ihn laufen zu lassen. Diese Ungeheuer kommen dann immer wieder in die Dörfer und greifen Menschen an."

Dewur zögert etwas, schaut sich um und meint "Wartet noch, ich möchte Euch wenigstens notdürftig versorgen." Er nimmt den Krieger am Arm und schaut sich die Kratzwunden an. "Haltet einen Augenblick still." murmelt dann "fiat mederi moriturus" und fährt mit seiner Hand über die Wunden. Ein leichtes Leuchten geht vom Heiler aus und auf wundersame Weise schließen sich die Wunden. Keine Minute später steht der Krieger staunend vor dem Heiler und betastet sich. "Wundervoll, ich fühle mich wundervoll. Wie nach einer ruhigen Nacht. Ihr seid ein mächtiger Magier guter Mann. Mein Name ist Artreus, Krieger des Dorfes Buchenfurt, hier aus der Nachbarschaft. Ihr müsst von weit her kommen, denn so eine wundersame Heilung gibt es bei uns nirgends." Ablehnend lächelt Dewur, "Es ist nicht der Rede wert, ich bin lediglich ein Heiler meines Ordens. Mein Name ist Dewur von der Bruderschaft des Lichts. Wir sind Wanderer und kommen aus den Bergen des Urwalds östlich von Berath."

Der Jäger hat indes mit den anderen Dorfbewohnern Rat gehalten und zwei weitere Jäger gefunden, die mit neuen Waffen einen Aufbruch vorbereiten um den Wolf zu stellen.

Dewur ist mit dem Krieger zur Leiche des Jungen herübergegangen. "Ich möchte Euch um etwas bitten. Ihr seid ein mutiger Krieger und habt das Leben meines Schützlings verteidigt. Es würde mich mit Freude erfüllen, wenn Ihr als Zeichen unserer Dankbarkeit und Anerkennung, sein Medallion übernehmen würdet." Dewur beugt sich über den Leichnam und öffnet die silberne Kette, die den kleinen blass gelblich schimmernden Kristall um seinen Hals gehalten hat. "Bitte. Dieser Kristall ist ein Zeichen unseres Ordens. Er wird Euch auf Euren Wegen beschützen und Euch Licht spenden an gottverlassenen Orten." Arteus schaut das Kleinod zweifelnd an, "mmh, im Grunde ist es ja egal, aber... Ach, es ist mir eine Ehre, Euer Geschenk anzunehmen.", nimmt das Schmuckstück und bindet es sich um den Hals. "Es würde mich auch freuen, Euch eines Tages bei uns im Ordenshaus begrüßen zu können. Wir könnten Euch auch einige Techniken der Heilung vermitteln, die auf Euren Reisen von Nutzen sein könnten." "Na sicher, warum nicht, aber derzeit muß ich mich um die Belange meines Dorfes kümmern. Und jetzt müssen wir aufbrechen und dem Wolf hinterher, sonst verlieren wir seine Spur doch noch im unwegigen Wald." "Macht Euch keine Sorgen. Ich werde auch Eure Freunde versorgen. Dann muß aber auch ich aufbrechen. Ich wünsche Euch eine gute Jagd." Und Dewur hat das Gefühl, dass sie sich bald wiedersehen werden.


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